Das Kniegelenk ist das grösste Gelenk des menschlichen Körpers. Es wird durch den Oberschenkel- und Unterschenkelknochen zusammen mit der Kniescheibe gebildet. Das komplexe Zusammenspiel der Gelenkspartner wird durch die ansetzende Muskulatur, Menisken, Kreuzbänder, Seitenbänder und die Knorpeloberfläche gewährleistet. Akute Verletzungen oder Abnutzungserscheinungen führen zu einer Funktionsstörung und zu Schmerzen.
Eigenes Spezialgebiet
Die Komplexität des Kniegelenkes erfordert genauste Kenntnisse der Anatomie und Funktionweise, damit Verletzungen und Krankheitsbilder richtig eingeordnet werden können, um die entsprechenden therapeutischen Schlüsse zu ziehen. Die Kniechirurgie ist eine eigene Spezialdisziplin innerhalb der Orthopädie.
Genaue Abklärung
Bei Beschwerden oder einem Unfall/Sportverletzung empfiehlt sich eine exakte Abklärung durch einen Kniespezialisten. Zentrale Bedeutung haben das ausführliche Gespräch mit dem Spezialisten und die Untersuchung des Gelenkes. Weiterführende Abklärungen mittels Röntgen und MRI/CT sichern die Diagnose.
Therapieentscheidung
Im Vordergrund stehen die individuellen Bedürfnisse und Ansprüche jedes einzelnen Patienten. Zusammen mit Ihrem Gelenksspezialist besprechen Sie ausführlich die Behandlungsmöglichkeiten und finden die für Ihre Situation beste Lösung. In vielen Fällen ist die korrekt durchgeführte nicht operative Therapie, welche durch Ihren Spezialisten begleitet wird, zielführend.
Moderne Operationsverfahren
Gewisse Verletzungen oder fortgeschrittene Abnutzung machen einen operativen Eingriff unumgänglich, um die Mobilität und Funktion des Gelenkes wiederherzustellen. Im Vordergrund stehen bewährte minimalinvasive Operationstechniken sowie das Ziel das eigene Gelenk zu erhalten. Bei stark fortgeschrittener Abnutzung des Gelenkes werden die Gelenksoberflächen durch bewährte Teil- oder Totalprothesen ersetzt.
Die vordere Kreuzbandruptur ist eine häufige Verletzung des aktiven Menschen. Die genaue Untersuchung des Gelenkes durch den Spezialisten und das Erkennen von Begleitverletzungen (Meniskus, Seitenbänder, Knorpel) sind zentral für die Therapieentscheidung. Die konservative und operative Therapie werden durch den Spezialisten sowie die Sportphysiotherapie begleitet.
Frische Verletzungen nach einem Sport- oder Arbeitsunfall sind von chronischen Abnutzungsschäden zu unterscheiden. Nach Möglichkeit sollte der Meniskus erhalten werden. Bei frischen Verletzungen und guter Meniskusqualität ist die minimalinvasive Meniskusnaht speziell beim jungen aktiven Patienten zu favorisieren. Chronische Meniskusveränderungen ohne mechanische Behinderung des Gelenkes sollten primär konservativ behandelt werden.
Die Seitenbandverletzung an der Innenseite des Kniegelenkes ist eine häufige Sportverletzung. Isoliert kann diese Verletzung meistens konservativ behandelt werden. Häufig tritt diese Verletzung aber in Kombination mit einer vorderen Kreuzbandruptur auf. In diesen Fällen ist die Untersuchung des Kniegelenkes durch den Spezialisten zentral, um den Grad der Instabilität festzustellen. Bei höhergradiger Instabilität muss eine Operation in Betracht gezogen werden.
Der Knorpelschaden kann durch einen Unfall entstehen und ist eine häufige Begleitverletzung der vorderen Kreuzbandruptur oder Kniescheibenausrenkung. Ein nicht behandelter Knorpelschaden kann zu einem frühzeitigen Verschleiss des Gelenkes führen. Eine exakte Untersuchung des Gelenkes zur Erkennung von Begleitverletzungen ist zentral. Ob eine operative Behandlung nötig ist muss individuell zusammen mit dem Spezialisten entschieden werden. Moderne minimalivasive Verfahren (ACT, AMIC, MFX) erlauben es heute isolierte Knorpelschäden wirkungsvoll zu therapieren.
Sind mehrere Strukturen (Seitenbänder, Menisken, Kreuzbänder, Knochen, Knorpel usw.) durch einen schweren Unfall verletzt, spricht man von einer komplexen Kniegelenksverletzung. Die exakte Untersuchung durch den Kniegelenksspezialisten und weiterführende Abklärungen mittels CT und MRI sind zwingend. Meistens ist eine operative Versorgung nötig, um die Funktion des Gelenkes wiederherzustellen.
Das komplexe Zusammenspiel aus Gelenksknochen, Bändern und Muskeln sichert die Führung der Kniescheibe über das Kniegelenk. Ist dieses Gleichgewicht durch einen Unfall oder eine Fehlanlage der Kniescheibenführung gestört, kommt es zur Ausrenkung der Kniescheibe. Die exakte Untersuchung durch den Gelenksspezialisten und die Anlayse des Gelenkes mittels Röntgen und MRI sind zwingend, um die richtige Therapie einzuleiten. Die konservative und operative Therapie werden durch den Spezialisten sowie die Sportphysiotherapie begleitet.
Der Verschleiss des Gelenksknorpels führt zur Gelenksarthrose. Dieser Prozess kann durch einen Unfall, entzündliche Gelenkserkrankungen, Überbelastung, Fehlstellung der Beinachse oder den Alterungsprozess verursacht sein. Zusammen mit dem Patienten wird in Abhängigkeit der Schmerzsituation und der individuellen Ansprüche über die weitere Therapie entschieden. Sehr häufig kann die korrekt durchgeführte konservative Therapie durch die Physiotherapie und allenfalls eine Infiltrationstherapie (Eigenblut, Viscosupplement, Cortison) die Schmerz deutlich lindern. Bringt die korrekt durchgeführte konservative Therapie keine ausreichende Linderung der Beschwerden stehen etabilierte und wirkungsvolle operative Verfahren zur Verfügung. In Abhängigkeit vom Anspruch des Patienten und der Arthroseform werden gelenkserhaltende Operationen oder der teilweise oder komplette Oberflächenersatz des Gelenkes durchgeführt.
Im Vorfeld stehrn die genaue Untersuchung und Anlayse des Kniegelenkes mittels MRI und Spezialröntgenbildern.
Bei isoliertem Verschleiss z.B. an der Innenseite des Kniegelenkes kann durch die Korrektur der Beinachse der betroffene Gelenksanteil entlastet werden. Dies führt zu einer Schmerzreduktion und teilweiser Regeneration der defekten Gelenksfläche. Dieses bewährte Operationsverfahren der Umstellungsosteotomie wird vor allem bei jüngeren und sehr aktiven Patienten angewendet.
Bei fortgeschrittenem Verschleiss des Kniegelenkes und ausgeschöpfter konservativer Therapie ist der Ersatz der Gelenksoberfläche mittels Teil- oder Vollprothese ein bewährtes Verfahren, um die Schmerzen zu reduzieren und die Lebensqualität deutlich zu verbessern. Moderne Operationstechniken und bewährte Implantatsysteme garantieren eine verlässliche Versorgung und Langlebigkeit des operierten Kniegelenkes.
Die Infektion einer Kniegelenksprothese stellt eine schwerwiegende Erkrankung dar. Eine Infektion kann im Rahmen der Implantationsoperation auftreten und stellt eine gravierende Komplikation dar. Patientenspezifische Risikofaktoren für eine Infektion sind im Vorfeld jeder Knieprothesenoperation abzuklären und nach Möglichkeit zu therapieren.
Eine Infektion kann auch Jahre nach der Implantationsoperation auftreten. Meistens geschieht dies durch Bakterien, die über die Blutbahn verschleppt werden. Die kann z.B. im Rahmen einer Lungenentzündung oder bei einem Eiterzahn der Fall sein.
In jedem Fall sind die genaue Untersuchung durch den Gelenksspezialisten und weiterführende Spezialuntersuchungen zwingend notwendig. Das Team aus Gelenksspezialist und Infektiologe entscheidet gemeinsam über die notwendige Therapie. An der Klinik Hirslanden Aarau arbeiten wir in diesen Fällen eng mit dem Zentrum für Innere Medizin zusammen. Die regelmässige Teilnahme an internationalen und nationalen Weiterbildungen ist für uns selbstverständlich.
Verschiedene Gründe können dazu führen, dass eine bestehende Knieprothese gewechselt werden muss. Durch das ausführliche Gespräch mit dem Patienten und der genauen Untersuchung des Gelenkes, ergänzt durch Spezialuntersuchungen (CT, Röntgen, SPECT, Labor, Punktion des Gelenkes), kann die Ursache des Versagens geklärt werden. Bei der Wechseloperation werden spezielle Prothesensysteme verwendet, die weiterhin eine gute Funktion ermöglichen. Eine Revisionsoperation sollte nur erfolgen, wenn die Ursache der Beschwerden geklärt ist.
Leichte Restbeschwerden nach einer Knieprothese sind relativ häufig. Führen diese Beschwerden aber zu einer weiterhin bestehenden Einschränkung der Lebensqualität und Mobilität sollte eine genaue Abklärung der Ursache erfolgen. Durch das ausführliche Gespräch mit dem Patienten und der genauen Untersuchung des Gelenkes, ergänzt durch Spezialuntersuchungen (CT, Röntgen, SPECT, Labor, Punktion des Gelenkes), kann die Ursache häufig geklärt werden. Eine Revisionsoperation sollte nur erfolgen, wenn die Ursache der Beschwerden geklärt ist.
Ein Sturz kann zu einem Knochenbruch im Bereich der Kniegelenksprothese führen. Diese sogenannten periprothetischen Frakturen sind komplexe Verletzungen, welche eine genaue Abklärung durch den Gelenksspezialsten erfordern. In den meisten Fällen ist eine Operation nötig, um den Knochenbruch in der richtigen Stellung zur Ausheilung zu bringen. In jedem Fall wird versucht der Knochenbruch unter Erhalt der eigenen Kniegelenksprothese zu stabilisieren. In sehr komplexen Situationen muss teilweise die bestehende Gelenksprothese auf eine Spezialprothese gewechselt werden.
Eine ärztliche Zweitmeinung ermöglicht eine unabhängige Beurteilung Ihrer Problemstellung. Sie verschafft Ihnen Sicherheit und kann Ihnen allenfalls alternative Therapieoptionen aufzeigen. Unsere Spezialisten beraten Sie gerne.
Dr. med. Christof Abächerli
PRAXIS-ÖFFNUNGSZEITEN
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